Das große Curana Wehwehchen-ABC

Blähungen treten früher oder später bei jedem Kind auf. In schlimmeren Fällen spricht man von Koliken (siehe Artikel Koliken). Gasbildung im Darm kommt oft durch das "Schlucken" von Luft oder durch den Milchzucker in Muttermilch oder Fläschchennahrung. Aber auch blähende Speisen, die von der stillenden Mutter eingenommen werden, können sich beim Kind bemerkbar machen. Die Kinder haben dann mit Bauchschmerzen und Krämpfen zu tun.

In manchen Fällen kann aber auch eine Unverträglichkeit gegenüber dem Milcheiweiß die Ursache anhaltender Blähungen sein.

Hier ein paar Tipps, die Hilfe bringen können:

• leichte Bauchmassage im Uhrzeigersinn
• Baby in Bauchlage ("Flieger") auf dem Unterarm tragen
• Teemischung aus Fenchel-Kümmel-Anis
• für stillende Mütter: auf die Ernährung achten

Fieber ist eine Abwehrreaktion des Körpers und tritt z.B. nach einer Impfung auf. Bei einer Temperatur über 38° C beginnt man von Fieber zu sprechen. Bitte messen Sie die Temperatur des Kindes rektal (im After), um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten. Ihr Kind braucht nun Ihre Ruhe, Nähe und Aufmerksamkeit.

Hier ein paar Gegenmaßnahmen:

• geben Sie in Absprache mit dem Kinderarzt ein fiebersenkendes Medikament (z.B. Zäpfchen)
• ziehen Sie Ihrem Kind leichte Kleidung an
• bieten Sie ihm öfter Flüssigkeit an

Sie sollten den Arzt aufsuchen...:

• bei einem Kind jünger als 3 Monate
• bei anhaltender Blässe und Teilnahmslosigkeit
• bei einem Fieberkrampf
• bei Atembeschwerden (husten, keuchen...)
• bei Fleckenbildung auf der Haut
• bei Schmerzen und Erbrechen

Die bekannteste Form der Kolik bei Kindern ist wohl die sogenannte "Dreimonatskolik". Man versteht darunter den Zustand anhaltenden Schreiens, der wahrscheinlich durch Darmkrämpfe oder Regulationsstörungen ausgelöst wird. Kolik-Babys treiben Eltern nicht selten an den Rand des Wahnsinns, da sie sich hilflos und unsicher fühlen und denken, dass sie ihrem Kind nicht helfen können.

Aber bleiben Sie beruhigt – handelt es sich wirklich um Koliken, so werden diese ebenso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind. Wichtig ist, dass sie versuchen, ruhig zu bleiben und sich Unterstützung suchen. Hier ein paar Tipps zur Beruhigung:

• lassen Sie Ihr Kind nach dem Füttern ein Bäuerchen machen, damit überschüssige Luft entweichen kann
• schenken Sie Körperkontakt und Körperwärme mit freiem Oberkörper
• manche Babys beruhigen sich, wenn man Sie herumträgt, oder mit ihnen im Auto/Kinderwagen fährt

Noch ein kleiner Hinweis: Gibt es Geräusche, die ihr Baby besonders mag? Manche Kinder mögen das gleichmäßige Brummen der Waschmaschine oder ähnliches, was sie an die Geräusche im Bauch der Mutter erinnert.

"Milchschorf" ist ein umgangssprachlicher Begriff, dem zwei Krankheiten zugrunde liegen können. Beide ähneln sich sehr stark, da die Hautschuppen wie im Topf angebrannte Milch aussehen – daher der Name.

"Echter Milchschorf" ist ein Vorbote für Neurodermitis und kommt selten vor dem 3. Lebensmonat vor. Er juckt und kann auch im Gesicht, an den Ohren, im Nacken, oder sogar im Windelbereich auftreten. Diese Art von "Milchschorf" wird Ihr Kind stören, da er stark juckt. Sollten Sie "echten Milchschorf" vermuten, so ist es sinnvoll einen Arzt aufzusuchen, um dem Kind Linderung für den Juckreiz zu verschaffen.

Das seborrhoische Ekzem (oder auch Kopfgneis) ist deutlich häufiger und kommt meist schon im ersten Lebensmonat vor. Der Ausschlag ist harmlos und stört das Kind nicht.

Mein Tipp: Versuchen Sie nicht, die Schüppchen zu lösen – früher oder später verschwinden sie von selbst. Nur, wenn der Ausschlag riecht, können Sie versuchen, den Kopf mit Öl einzureiben, das Öl einwirken zu lassen und die Hautschuppen abtupfen. Anschließend waschen Sie die Haare wie gewohnt.

Babys spucken, auch wenn es manchmal mühsam ist ständig die Kleidung wechseln zu müssen. Grund ist einfach, dass der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre noch nicht so gut abschließt. Es handelt sich beim Spucken nicht um Erbrechen im eigentlichen Sinne.

Solange ihr Kind zunimmt und munter ist, besteht meist kein Grund zur Sorge. Mein Tipp wäre hier, das Kind beim Schlafen am Kopfende etwas erhöht zu lagern. Das "Problem" wird sich mit zunehmendem Alter von selbst erledigen.

Flaschen-Kinder und ältere Kinder, die bereits feste Nahrung zu sich nehmen, haben hin und wieder mit Verstopfung zu kämpfen. Dies kann aber auch generell bei einer Nahrungsumstellung passieren.

Überdosierte Pulvernahrung oder auch stopfende Lebensmittel können die Ursache sein. Stillkinder haben übrigens auch hin und wieder keinen Stuhlgang, was jedoch nicht heißt, dass sie unter Verstopfung leiden.

Eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn schafft aber oft schon schnelle Linderung. In meinen Babymassage-Kursen erkläre ich zudem Akupressurpunkte, die den Darm und andere Organe beeinflussen.